Tablet-PC Aspire 1825PTZ mit wegdrehbarer Tastatur

Juni 30, 2011
Acer will mit seinem neuen Convertible Tablet-PC Aspire 1825PTZ in den Markt professioneller Tablets einsteigen. Dafür wurde ein neues Gerät konzipiert, das für knappe 600 Euro nur ein Drittel dessen kostet, was andere Hersteller für ähnliche Geräte verlangen, dafür aber dank einem modernen CULV-Prozessor mehr Leistung bieten soll als vergleichbare Geräte mit einem Atom-Prozessor.

Der Begriff Convertible kommt zum Einsatz, wenn man das Geräte-Display umgedreht auf die Tastatur klappen kann. Somit lässt sich dann nur mit dem Display arbeiten. Acer verwendet dafür eigenen Begriff – Rotatable. Eines vornweg, ein wirklich für Profi-Einsatz konzipiertes Tablet-PC ist der Aspire 1825PTZ nicht wirklich. Zum einen liegt es an der spiegelnden Deckeloberfläche, sowie dem spiegelndem Display, zudem muss man damit teils ganz vorsichtig umgehen.

Ausstattung des Aspire 1825PTZ

Die im 1825PTZ verbaute CULV-Hardware, also ein Ultra-Low-Voltage-Prozessor, ist ein Pentium Dual-Core SU4100 (Codename Penryn) Prozessor. Die beiden Kerne sind mit 1,3 GHz getaktet. Der vom Acer verbaute Arbeitsspeicher liegt bei 4 GByte. Für ausreichend Speicherplatz sorgt eine 2,5-Zoll-Festplatte mit 320 GByte (5.400 U/min).

Das 11,6-Zoll-Display ist berührungsempfindlich und hat eine Auflösung von 1.366 x 768 Pixeln. Das Display des 1825er ist ein kapazitiver Touchscreen. Einen Eingabestift gibt es leider nicht. Würde aber auch bei der Tochscreen Technik weniger Sinn manchen, da ein Schwebezustand (hover) wie bei üblichen Mäusen nicht möglich wäre. Im Vergleich gegenüber Dual-Digitizern schränkt es die Benutzbarkeit um einiges ein.

Das Gelenk, Dreh- und Angelpunkt eines jeden Convertibles, hinterlässt keinen robusten und häufig belastbaren Eindruck. Es knarzt, ist bei der Arretierung nicht präzise und hält das Display vor allem im Slate-Modus nicht fest genug. Da hilft auch der kleine, magnetische Verriegelungsstift nicht, der sich von der Handballenauflage in den Displaydeckel schieben soll. Es wackelt trotzdem. Und wer das Notebook mit etwas Schwung hochnimmt, wird das Display nach hinten klappen sehen. Es ist zu befürchten, dass das Gelenk mit zunehmender Benutzung zusätzlich an Halt verliert.

Im Arbeitsalltag ist aber auch die Gewichtsverteilung entscheidend. Der schwere Akku sitzt beim Acer-Tablet hinten, was spürbar ist, wenn das Notebook an der Handballenauflage gegriffen wird. In normaler Notebookposition auf dem Schoß neigt das 1825 dazu, nach hinten umzukippen, vor allem wenn das Display etwas weiter aufgeklappt wird, was wegen der Spiegelung des Displays häufiger notwendig ist.

Ungewöhnlich eng sind die USB-Schnittstellen geraten - die Buchse an sich ist damit gemeint. Eingesteckte Sticks sitzen vor allem an der rechten Seite so fest, dass unser Corsair Flash Voyager beim Abziehen seine Gummihülle verlor und leichten Schaden nahm. Alle ausprobierten Sticks saßen beim Abziehen zu fest.

Theoretisch eine nette Idee ist der Lagesensor des Notebooks. Im Slate-Modus bestimmt die Lage des Geräts die Ausrichtung des Bildschirms. Doch leider dauert die Umschaltung unter Windows eine gefühlte halbe Ewigkeit. Das ist allerdings kein Problem von Acers Tablet, sondern eines von Microsoft.

Acers Touchscreen spiegelt, Fettabdrücke sind also garantiert. Auf dem glatten Display bleibt der Finger ab und zu hängen, was bei anderen berührungsempfindlichen Displays nicht der Fall ist. Ansonsten funktioniert das Panel gut. Das Display erkennt zwei Finger gleichzeitig, das reicht für die virtuelle Tastatur.

Die Bedienung mit den Fingern macht Spaß. Ob in Office 2007 oder im Browser: Um Kleinigkeiten zu erledigen, reicht der Touchscreen aus. Auch das Bestätigen von Dialogen gelingt schneller als etwa mit dem Touchpad. Es bleiben aber die üblichen Schwächen von Windows. Das Betriebssystem setzt an vielen Stellen pixelgenaues Treffen von Schaltflächen voraus, was den Spaß etwas mindert. Im schlimmsten Fall ist die Trefferzone nur 2 x 2 Pixel groß.

Wer lange mit einem günstigen Gerät arbeiten möchte, liegt bei dem Tablet richtig. Wir haben mit dem Battery Eater das Gerät unter Last gesetzt und erreichten gute 3 Stunden und 31 Minuten. Ohne Last waren es 7 Stunden und 46 Minuten. Gemessen wurde jeweils mit voller Helligkeit, um Spiegelungen zu überblenden, und mit aktiviertem WLAN. Viel Zeit braucht der Anwender beim Ladevorgang, wenn das System noch läuft: etwas mehr als 5 Stunden. Das ist zu lang, so dass sich die Mitnahme des schwachen 30-Watt-Netzeils nicht immer lohnt, um schnell eine Steckdose zu suchen und den 63-Wh-Akku beim Arbeiten wieder aufzuladen.

In Zahlen ausgedrückt erreicht das Aspire 1825PTZ im Cinebench R10 (32 Bit) 2.662 Punkte mit beiden Kernen, die mit 1,3 GHz getaktet sind. Das ist etwa das Dreifache von dem, was ein normales Netbook erreichen kann. Zum Vergleich: Ein Atom N450 erreicht bei 1,66 GHz 873 Punkte; ein Core 2 Duo E8600 erreicht 6.584 Punkte mit seinen 3,33 GHz. Im 3DMark 2001 SE stürzte Acers Tablet-PC zuverlässig ab, selbst nach einem Austausch des Grafiktreibers. Bei Spielen kann der Anwender ohnehin nicht viel erwarten. Das kommende Starcraft II lief in der Betaversion bei nativer Auflösung in mittleren Einstellungen nur mit etwa 4 FPS gegen die KI-Gegner. Selbst das Senken auf niedrige Einstellungen bringt nichts: 15 Bilder pro Sekunde sind alles, was Intels GMA 4500MHD bei einem kleinen Level am Anfang eines Wettkampfs zu leisten vermag.

Die CPU erweist sich in der Praxis hingegen als schnell genug, um Videos bei Youtube anzuschauen, selbst mit einer Auflösung von 720p. Bei 1080p-Videos wird es im Flash-Format sehr eng. Mit dem Windows Media Player oder auch Videolan Client lässt sich aber beispielsweise der Renderfilm Big Buck Bunny oder ein Quicktime-Trailer (Wall-E Trailer 3) ohne Probleme auch in 1080p anschauen. Ein Umcodieren der Videosammlung entfällt also.

Acers 1825PTZ ist bereits im Handel erhältlich. Der Preis liegt bei etwa 600 Euro. Die Variante 1825PT mit einem Core 2 Duo SU7300 wird von Händlern noch nicht gelistet und dürfte etwas teurer werden. Frühestens ab Juni 2010 könnte auch eine UMTS-Variante des Convertibles auf den Markt kommen.

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Waldemar Deutsch

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